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Bibliothek am Bahnhof

Projektbeschreibung

Die Stadt Luckenwalde hatte große Wünsche: Sie wollte das nutzlos gewordene und zum Sterben verurteilte Bahnhofsgebäude wieder mit Leben und frischem Geist erfüllen, um damit zugleich die immense Bedeutung zu würdigen, die die Bahn seit 1841 für die Entwicklung der Stadt hatte.

Die Idee war, einen Ort der Kommunikation und Mobilität zu schaffen. Ausgehend von einem Architektenwettbewerb, der die Realisierungsmöglichkeit bestätigte, wurde im Empfangsgebäude die Stadtbibliothek untergebracht.  Der Entwurf des 1. Preisträgers des Architektenwettbewerbs, der ARGE Wronna, Feldhusen, Fleckenstein – Berlin, wurde von 2006 bis 2008 realisiert.

Luckenwalde wollte dem Bahnhof seine zentrale Bedeutung im Stadtgefüge zurückgeben, das strukturschwache Bahnhofsumfeld stabilisieren, eine neue Identität des Ortes aufbauen und als Impulsgeber für künftige Entwicklungen des städtischen Umfelds wirken. Es sollte eine Bibliothek geschaffen werden, die die Menschen aller Altersgruppen anzieht und ihre Lesefreude weckt, erhält und steigert: ein Ort voller Angebote, die neugierig machen; ein Ort der Leseverführung, ein Ort der Information, ein Ort der freundlichen Begegnung und des Austauschs.

Um den Wünschen architektonisch zu entsprechen, bietet der vorhandene Baukörper mit seiner baulichen Erweiterung gute Möglichkeiten, eine Vielfalt an unterschiedlichen Räumen zu entwickeln – gleichzeitig übernimmt der Anbau die Aufgabe, den Bahnhof im städtischen Raum neu zu verankern. Mit dem markanten, in zwei Achsen räumlich verkippten Baukörper des Anbaus werden neue Bezüge zur städtischen Umgebung geschaffen. Das Gebäudevolumen wird in die Achse der Käthe-Kollwitz-Straße hinein verlängert und baut einen Bezug zu den Achs- und Sichtbeziehungen des Stadtgefüges auf.

Der Bahnhofsplatz erhält mit dieser stadträumlichen Akzentuierung einen Abschluss auf seiner Westseite. Der Anbau interpretiert das Prinzip der ineinander verschachtelten Kuben des Bestandsgebäudes, spielt mit dessen Bildungsgesetz und schließt es mit einer eigenständigen Kubatur ab.

Die markante Fassadengestaltung mit einer goldschimmernden, schuppenartigen Haut unterstreicht diese stadträumliche Akzentuierung. Mit der Kinderbibliothek im Erdgeschoss des Anbaus öffnet sich das Innenleben der Bibliothek in den städtischen Raum des Bahnhofsplatzes.

Mit der Jugendbibliothek im Obergeschoss entsteht ein Bereich, der eine introvertierte, zurückgezogene Atmosphäre schafft, die vor allem für die Nutzung von digitalen Medien vorgesehen ist.

Mit der denkmalgerechten Sanierung und dem Umbau der kleinteilig organisierten Räume des Bahnhofs entstehen großzügige Verbindungen der verschiedenen Themenbereiche der Bibliothek. Die ehemalige Wartehalle wird zum zentralen Bereich der Bibliothek. Als Foyer mit Zeitschriften- und Kaffeebereich kann dieser Raum mit seiner flexiblen Möblierung für vielfältige kulturelle Veranstaltungen genutzt werden.

Die Bibliothek im Bahnhof ist seit ihrer Inbetriebnahme von den Bewohnern der Region mehr und mehr als ihr Kulturzentrum angenommen worden: Neben alltäglichen Nutzungen der Einrichtung, um vor Ort zu arbeiten, zu spielen, zu lesen, Medien zu entleihen und im Café “Wissensdurst” einen Kaffee zu trinken, werden zur Freude der Besucher neue zusätzliche Angebote wie Autorenlesungen, Vorlesenachmittage, Lange Lesenächte, Internetschulungen, Theaterspiel, Diskussionsforen, Konzerte, Bücherflohmärkte, Schulungsprogramme für Kinder und Vorschulkinder entwickelt.

Wenn denn Heinrich von Kleists Worte: “Nirgends kann man den Grad der Kultur einer Stadt und überhaupt den Geist ihres herrschenden Geschmacks schneller und zugleich richtiger kennen lernen als in den Lesebibliotheken” nach wie vor Geltung haben, dann braucht sich Luckenwalde nicht zu scheuen, seinen Geist und seinen Geschmack an diesem Ensemble messen zu lassen.

Kenndaten

  • Fördergebiet: Sanierungsgebiet “Innenstadt” und URBAN (EFRE)
  • Förderprogramm: Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen, EFRE (URBAN)
  • Kosten: ca. 3,88 Mio. Euro
  • Nutzfläche: ca. 950 m²
  • Zeitraum: 2005 bis 2008
  • Ansprechpartner:
    Sanierungsbeauftragte DSK GmbH
    Jan Oehler
    Tel.: 030 3116974-36
zur Dokumentation des Wettbewerbs

Bildergalerie zum Projekt

Kontakt

Stadt Luckenwalde
Stadtplanungsamt

Markt 10
14943 Luckenwalde
Peter Mann

Tel.: 03371 | 672-253
E-Mail: bauplanung@luckenwalde.de

BIG Städtebau GmbH
Regionalbüro Berlin
 

Dircksenstraße 50
10178 Berlin
Jens Trommeshauser
Tel.: 030 | 21 233 79-16
E-Mail: jens.trommeshauser@big-bau.de

DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH

Gertraudenstraße 20
10178 Berlin
Astrid Plank
Tel.: 030 | 311 69 74-29
E-Mail: Astrid.Plank@dsk-gmbh.de

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